Pflegeeltern gehört unser aller Respekt. Sie übern­ehmen eine verant­wortungs­volle Aufgabe in der Gesell­schaft, und das ist alles andere als selbst­ver­ständlich. Um sie auf ihre Arbeit vorzu­bereiten und diese zu erleichtern, bieten wir ein Schulungs­programm an. Denn für die Ver­sorgung und Erziehung von Pflege­kindern ist neben der persön­lichen Neigung und Eignung vor allem eines erforderlich: Wissen.

Wissen braucht es zum Beispiel, um die Vorge­schichte von Pflege­kindern besser einordnen und deuten zu können, denn dies hilft im täg­lichen Umgang und mit Blick auf die opti­male Förderung der Kinder. Wissen ist auch von­nöten, um schon vorab typische Dyna­miken im System der Pflege­familie besser einschätzen zu können. Das reicht vom Verhältnis zu den leib­lichen Kindern bis hin zur Organi­sation des Kontakts mit Kinder­gärten, Schulen sowie anderen Einrich­tungen. 

Pflege­eltern finden sich schnell in einem zunächst recht unüber­sicht­lichen Geflecht von öffent­lichen Institu­tionen und Herkunfts­familie wieder, in dem Rechte, Rollen und Aufgaben zu regeln sind. Struk­turen der Jugend­hilfe und vor allem das Pflege­kinder­wesen sind ihnen unter Umstän­den (noch) voll­kommen fremd. Schulungs- und Beratungs­angebote in diesem Umfeld können deshalb erheb­lich dazu beitragen, dass Pflege­eltern die nötige Sicher­heit gewinnen und sich besser auf ihre Aufgabe konzen­trieren können.

Folgende Themen und Inhalte halten wir für grundlegend: 

  • Prüfung und Reflexion der eigenen Erziehungs­haltung und Herkunfts­geschichte
  • Beschäftigung mit (möglichen) Erfahr­ungen des Pflege­kindes und dessen Herkunfts­geschichte
  • Potenzielle Auswirkungen der Aufnahme eines Kindes auf das eigene Familien­system
  • Alltagsrelevantes trauma­pädagogisches und bindungs­theore­tisches Wissen
  • Herausforderungen bei Kindern mit beson­deren Bedarfen (FAS, ADHS, Entwicklungs­verzöger­ungen, u.a.) 
  • Kindgerechte Kommunikation und Information mit Blick auf die beson­dere Lebens­situation
  • Umgang mit Schuld, Trauer und Loyalitäts­konflikten des Pflegekindes 
  • Besonderheiten der Identitäts­entwicklung von Pflege­kindern
  • Umgang mit Krisen und Konflikten 
  • Klärung von Rollen- und Beziehungs­fragen im Umgang mit Herkunfts­eltern 
  • Gestaltung und Organisation von Kontakten mit den Herkunfts­eltern
  • Rechte und Pflichten von Pflege- und Herkunfts­eltern und Vormündern
  • Besonderheiten der Pflege­elternrolle im Umgang mit Behörden (KiTa, Schule, Gericht, u.a.)
  • Das Pflegekinderwesen und dessen Akteure
  • Grundlagen des SGB VIII


Für die Durchführung der Schulung wird über den Zeitraum von vier Monaten ein Fachleistungs­kontingent von bis zu 30 Stunden benötigt.

Rechtliche Grundlagen: § 27, § 33, § 35a, § 36, § 37 (2), § 41 SGB VIII
 

Pädagogisches Konzept

Portrait Kerstin Tübing

Ansprechperson

Kerstin Tübing

  • Anfragen aller Art
  • Mitarbeiterin Ambulante Dienste
  • Teamberatung: Ambulante Dienste
  • FASD-Intensivwohngruppen EINZIGART-ICH
  • Intensivwohngruppe PRISE-MUT

0174 ∙ 6 94 81 80

ktuebing@kew-ggmbh.de