Das Wort „Trauma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Wunde“. Das trifft es gut, wenn man dabei an seelische Wunden denkt. Mit Enttäuschungen und Belastungen umzugehen, gehört zur menschlichen Entwicklung dazu. Im Falle von traumatischen Erfahrungen aber wird das schwierig. Denn sie sind so einschneidend, dass „normale“ Verarbeitungsstrategien oft nicht mehr ausreichen.
Traumatische Erlebnisse erzeugen tiefgreifende Ohnmachtsgefühle, Hilflosigkeit und Angst. Sie graben sich tief in die gesamte Persönlichkeit ein. Das Trauma wird zum ständigen Begleiter im Alltag und beeinträchtigt dort jegliche Selbst-, Affekt- und Impulskontrolle. Völlig unscheinbare Anlässe können ausreichen, um es in Form von Rückblenden zu reaktivieren (Flashback). Die Folge: dissoziative Zustände, Apathie, aber auch Wut, Scham oder aggressive Impulse und gewalttätiges Verhalten.