Selbstverständnis

Die KEW Kinderheim Erziehungs­hilfen Werne gGmbH ist ein aner­kann­ter Träger der freien Jugend­hilfe. Unsere Wurzeln liegen in der Diakonie. In unserer Arbeit mit Kindern, Jugend­lichen und Eltern orien­tieren wir uns deshalb selbst­ver­ständ­lich an einem christ­lichen Menschen­bild. Für uns ist jeder Mensch einzig­artig. Er ist – eine Welt für sich.

Erziehungs­hilfen, wie wir sie anbieten, sind heut­zutage so gefragt wie wichtig. Denn vielen Familien fällt es schwer, sich in einem gesell­schaft­lichen Umfeld zurecht­zufinden, das immer unüber­sicht­licher und kom­plexer wird, das vieler­lei Chancen, Spiel­räume und Frei­heiten für indivi­duelle Entwick­lung bereit­hält, aber auch solche, von denen sich viele Menschen über­fordert oder sogar ausge­schlossen fühlen – und das womög­lich auf Dauer. So entsteht das Risiko, dass Familien sich ihrer­seits verschließen und sozial „abkoppeln“. Dass sie mit Proble­men allein dastehen und Erziehungs­aufgaben kaum aktiv, nicht hin­reichend oder gar nicht mehr nach­kommen. Im schlimmsten Fall kann auf diese Weise eine Gemenge­lage entstehen, in der schließlich auch das Wohl der Kinder auf dem Spiel steht.

Unsere Aufgabe ist es, dies zu verhin­dern. Deshalb unter­stützen wir Eltern bei Erziehungs­aufgaben, die sich an der Förder­ung ihrer Kinder orien­tieren, auf Fürsorge und Zuwen­dung beruhen und eine ganz­heitliche Entfal­tung von Persön­lich­keit ermöglichen. Und deshalb unter­stützen wir Kinder und Eltern in Fällen, wo dies nicht gelingt und über­nehmen in unseren Wohn­gruppen selbst Aufgaben der Erziehung – so lange es nötig ist. Unsere gesamte Arbeit ist diesen Zielen verpflichtet.

Ihr sagt. „Der Umgang mit Kindern ermüdet uns." Ihr habt recht. 
Ihr sagt: „Denn wir müssen zu ihrer Begriffs­welt hinunter­steigen. Hinunter­steigen, uns herab neigen, beugen, kleiner machen." 
Ihr irrt euch. Nicht das ermüdet uns. Sondern, dass wir zu ihren Gefühlen empor­klimmen müssen. Empor­klimmen, uns ausstrecken, auf die Zehen­spitzen stellen, hinlangen. Um nicht zu verletzen. 
Janusz Korczak

Spezialisiert sind wir auf trauma­pädagogische Frage­stellungen, die sehr indivi­duell ausfallen können. Gleichwohl ist unsere Arbeit systemisch geprägt. Das heißt vor allem: Wir betrachten unter­stützungs­bedürf­tige Menschen nicht als isolierte Persönlich­keiten, sondern im Kontext ihrer einzig­artigen Biogra­phie, ihrer sozialen und familiären Bezugs­punkte und ihres aktuellen Lebens­umfelds. Denn nur auf diese Weise sind die Heraus­forder­ungen zu verstehen, mit denen wir jeden Tag umzu­gehen haben. Diese Einsicht prägt auch unser Selbst­verständnis.