Musik ist ein sehr freies Ausdrucksmittel. Sie macht, anders als die Sprache, Aktivitäten möglich, die unmittelbar und unkontrolliert sind.
Sie kann emotionale Botschaften übermitteln, „Atmosphäre“ schaffen und subjektive Stimmungen und Befindlichkeiten zum Ausdruck bringen. Zwischenmenschlichkeit kann durch Musik auch ohne jede Sprache, ohne Blick- und ohne Körperkontakt hergestellt werden. Musik schafft einen geschützten Raum für Expressivität. Und nicht zuletzt: für ein Erleben von Gemeinschaft.
Das sind die Gründe, warum Musik eine so herausgehobene pädagogische und therapeutische Bedeutung hat – auch in der Kinder- und Jugendhilfe. Sie macht eine spielerische Kontaktaufnahme mit Kindern möglich, die sich in einer für sie belastenden Lebenssituation befinden und einer Kommunikation womöglich eher ausweichen. Sie erlaubt es, einen Zugang zum Seelenhaushalt der Kinder zu gewinnen. Für die Pädagoginnen und Pädagogen hat Musik in diesem Sinne eine auch kommunikative Bedeutung. Sie stellt Beziehung und Bindung her. Für die Kinder kann sie darüber hinaus als Medium und Mittel zur Persönlichkeitsentwicklung dienen.
Musikpädagogische und -therapeutische Angebote sind nicht zuletzt niederschwellige Angebote. Es fällt leicht, sie in Anspruch zu nehmen. Oder, aus Sicht der Eltern: eine Inanspruchnahme zuzulassen. Eine Teilnahme ist sowohl in der Gruppe als auch individuell möglich. Auch die Eltern können einbezogen werden.
Rechtliche Grundlagen bilden §27, §29, §35a, §36 SGB VIII