Familiendynamiken können manchmal in eine Sackgasse führen. Das Zusammenleben ist krisenhaft, Konflikte spitzen sich zu und eine Veränderung zum Positiven ist nicht in Sicht.
Aus eigener Kraft Lösungen zu suchen und finden, kann nahezu unmöglich scheinen – so „verfahren“ ist die Situation. Selbst externe Hilfesysteme sind nicht in der Lage, einen unmittelbar überzeugenden, erfolgversprechenden Ausweg zu weisen. Und je länger Krise und Konflikt anhalten, desto ernster und negativer ihre Folgen.
Unter diesen Bedingungen ist die aufsuchende systemische Familiendiagnostik eine gute Option – auch wenn ihr Fokus weder der Diagnose innerfamiliärer Pathologien oder destruktiver Verhaltensweisen einzelner Familienmitglieder gilt, noch der Aufdeckung eventuellen therapeutischen Bedarfs. Die systemische Familiendiagnostik versteht sich vielmehr als prozessuale Hilfe – und das für die Familie im Ganzen. Ihr operativer Bezugspunkt ist die Familie als ein spezifisches soziales System, das sich in einer komplexen Umwelt inneren und äußeren Herausforderungen ausgesetzt sieht, deren Bewältigung zu misslingen droht.
Kurzum: Nicht die klassifikatorische Diagnose steht im Vordergrund dieser Hilfeform, sondern vielmehr eine differenzierte Betrachtung und Prüfung der Problemlage und die Problemlösung im Verbund. Daran arbeiten sämtliche Familienmitglieder aktiv mit. Und schon dies setzt erste Impulse für Veränderung.
Geeignet ist die systemische Familiendiagnostik für alle familiären Systeme. Sie richtet sich explizit aber auch an Pflege- und Adoptivfamilien, die sich aufgrund dysfunktionaler Beziehungen und Verhaltensweisen in zunehmend schwieriger Lage befinden.
Rechtliche Grundlagen: §16, §27, §35a, §36, §37 (2). Die Finanzierung erfolgt über Fachleistungs-Kontingente.